Buch-Rezension - Der Mac im Netzwerk

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Der Rückseite des Buches und auch dem Vorwort ist zu entnehmen, dass sich der Autor, Ronald Puhle, vorwiegend an Einsteiger wendet.
Also habe ich mir erst mal das Kapitel 6 „Fachchinesisch kurz & knapp erklärt“ angeschaut und was ich gesehen habe waren anfängertaugliche Erklärungen, die nicht zu sehr in die Tiefe gehen, aber auch nicht bei IT-Babysprache hängenbleiben. Gut so.

Das Buch gliedert sich in 6 Kapitel:

  1. Den Mac mit dem Internet verbinden
  2. Den Mac mit PCs in einem Netzwerk betreiben
  3. Gemeinsam im Netzwerk drucken
  4. Ihren Mac im Netzwerk schützen
  5. Weitere Netzwerkanwendungen mit Ihrem Mac
  6. Fachchinesisch kurz & knapp erklärt

Im 1. Kapitel werden zwei Varianten eines Internet Zuganges behandelt und die Konfiguration mit bebilderten Klickanleitungen ausführlich sowohl für OS X 10.4 als auch 10.5 erklärt. Im Text eingestreut sind Text-Boxen mit besonderen Hinweisen und Tipps. Gezeigt wird die Konfiguration mit einem DSL-Modem und drahtlos mit einem UMTS-Adapter. Danach geht es zum Aufbau eines Heimnetzwerkes sowohl per Kabel als auch drahtlos, wobei von einer Umgebung mit einem Router ausgegangen wird. Dabei werden Netzwerk Grundlagen wie IP- und Mac-Adressen, Dienste wie DHCP, DNS, NAT und Netzwerk Medien sehr anschaulich dargestellt. Auch für Einrichtung und Betrieb eines WLAN wird alles wichtige behandelt. Das Kapitel gefiel mir sehr gut, nur auf das Tuning der MTU-Size hat er sich etwas arg verbissen, wobei ich in den Jahren seit ich DSL habe, noch nie das Bedürfnis verspürte daran etwas zu drehen.

Kapitel 2 bereitet eine heterogene Netzwerk Umgebung aus OS X und Windows Rechnern gut vor, wobei erst mal Macs untereinander verbunden werden und dann wird mit Windows XP und Vista noch eins draufgesetzt. Auch hier gibt es genaue Klickanleitungen, Hinweise zu Fallstricken und ein paar Hintergrundinformationen zum Thema allgemein.

Kapitel 3 - Drucken habe ich nicht so genau gelesen, aber auch hier wieder schöne bebilderte Anleitungen und alle realistischen Varianten sind beschrieben.

Das Thema von Kapitel 4, Sicherheit im Netzwerk, hat es mir aus eigenem Interesse besonders angetan. Die Haltung, dass der Mac wegen seiner Seltenheit und der besseren Systembasis sicher ist kann ich zwar nicht bedingungslos teilen, auch dass ein Virenscanner eher unnötig ist, er geht dann aber doch auf die größte Sicherheitslücke jedes Systems ein - sein User. Es wird auch die Konfiguration der Firewall gezeigt, wobei er eher davon ausgeht, dass das Netz eh schon durch den Router geschützt ist, aber die „Sicherheit“ der Konfiguration ist ja jedem selber überlassen. Zum Schluss wird noch Little Snitch vorgestellt, was die in OS X eingebaute Firewall sehr gut ergänzt.

Kapitel 5 beschäftigt sich mit Netzwerk Anwendungen wie Remote Desktop zwischen Windows und Mac, FTP-Servern, einbinden von NAS Laufwerken und Backup auf Netzlaufwerken. Zum Abschluss geht es noch um Onlinefestplatten am Beispiel von Macbay und WebDAV.

Kapitel 6 habe ich am Anfang schon erwähnt.

Fazit - Ein prima Buch für Einsteiger in die Materie. Es werden nicht mit Theorie Baustellen aufgerissen und der Anfänger dann im Regen stehen gelassen, sondern an sinnigen Fallbeispielen alles Schritt für Schritt bis zum Funktionieren durchgegangen.
Es fehlt mir noch ein Hauch von Tiefgang zum Thema, z.B. was uns der Aufbau einer IP-Adresse sagen will, als optionales Kapitel, damit man sich bei weiterem Interesse nicht gleich wieder ein Bauch kaufen muss.

[size=150]Wertung - 4,5 von 5 möglichen Sternen[/size]

Titel: Der Mac im Netzwerk
Autor: Ronald Puhle
Verlag: Data Becker - Serie MacPraxis
ISBN: 978-3-8158-2940-0

Danke für die Rezension :exclamation:

Die sind für Anfänger wie ich es bin, sehr wertvoll :smile:

24,95 Euronen für ein Fachbuch sind auch erträglich.

Herzliche Grüße,
Macbär

ich bin der autor dieses buches :smile:

deine rezension hat mich sehr gefreut … nicht nur das positive abschneiden, sondern dass es mir offensichtlich gelungen ist, meine eigenen gedanken und beweggründe dem leser zu vermitteln.
persönlich weiss ich, dass das buch kleinere ecken und kanten hat. anfänglich glaubte ich nicht daran, ca. 300 seiten sinnvoll füllen zu können. das war ein trugschluss und so blieben einige dinge (z.b. aufbau der ip-adresse) unberührt. vielleicht hätte ich dafür die MTU opfern sollen … :smiling_imp:

nochmals vielen dank!
ronald