Lohnt sich ein Mac überhaupt noch?

„Lohnt sich ein Mac überhaupt noch?“

Das kommt darauf an. Wenn spezielle, nur für Macos verfügbare Software eingesetzt werden muss, vielleicht. In meinem Fall (primär Heimanwendungen): definitiv nicht.

Ich habe die Fahne für Apple lange hoch gehalten. Aber irgendwann ist eben Schluss.

Grund für den Wechsel zu einem anderen Betriebssystem war für mich eine neues Hobby. Die virtuelle Fliegerei. Zwar gibt es meine bevorzugte Flugsimulation (X-Plane) auch für den Mac. Aber um mal schnell 5 Displays (3 x DP, 2 x USB-C) am Mac zu betreiben, müsste ich im Apple Store wohl den Gegenwert für ein echtes Flugzeug auf den Tisch legen. Deshalb bin ich wieder zu Windows zurückgekehrt. Meinen i7 mit GTX 1080, SSD und 32GB RAM habe ich selbst gebaut. Für knapp über 1k CHF. Das Teil sieht zwar nicht so schick wie ein Mini aus, ist dafür aber absolut lautlos und bricht auch bei anspruchsvollen Anwendungen leistungsmässig nicht ein.

Nebenbei habe ich mich intensiver mit Windows 10 und auch Linux beschäftigt. Damit kommen wir zum Thema „Innovation“. Apple rühmt sich gerne dafür, innovativ zu sein. Für einen langen Zeitraum war das auch so. Ich denke gerne an mein erstes Apple Gerät zurück, das iPhone 3G. Nach meinen Nokia und Windows CE / Mobile Geräten, die ich zuvor genutzt hatte, war es das erste Gerät, welches die versprochenen Funktionen auch tatsächlich geliefert hat. Immer und ohne Probleme. Ich denke da speziell an Bluetooth Geräte, z.B. GPS Empfänger für die Navigation. Da war Windows CE unterirdisch. Bei Apple hat das halt einfach funktioniert.

Aber es reicht nicht, sich auf den alten (inzwischen verwelkten) Lorbeeren auszuruhen. Wo ist die Innovation? iOS sieht immer noch so aus wie im 2008, als ich zu Apple gewechselt bin. Microsoft hat zwar lange bei Apple kopiert (Funktionen, GUI), aber den Apfel längst überholt. Android bietet gestalterische und funktionale Möglichkeiten, von denen iOS User nur träumen können. Von Linux will ich gar nicht erst anfangen.

Apple bietet ein in sich geschlossenes, einfach zu bedienendes Ökosystem. Das ist schön. Aber wer etwas mehr will, stösst unweigerlich an die Grenzen. Die Apple gesetzt hat.

Ich gebe mein sauer verdientes Geld sehr gerne für Dinge aus, die mir gefallen oder (noch wichtiger) einen Mehrwert bieten. Aber dann will ich auch die Kontrolle über den Verwendungszweck haben. Ich zahle jedenfalls nicht einen Premium-Preis für ein Ding, welches ich nur nach den Vorstellungen des Herstellers verwenden darf.

Entschuldigung für diese „Brandrede“, aber das ganze Apple Thema ist in meinen Augen halt eher emotio- statt rational.

Sorry Apple, no Deal…

Meine Meinung mag sich in Zukunft ändern. Aber dafür müsste Apple mal aus der Hüfte kommen und wirklich etwas Neues bieten. Damit meine ich nicht verlötete CPUs und SSDs in immer kleineren Gehäusen. Sondern etwas wirklich innovatives…

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Welche Grenzen denn?
Noch nie etwas von MacPorts (Fink, Homebrew) gehört?

@FritzS

Doch, sicher. Mir geht es bei meiner Aussage aber nicht (nur) um Paketverwaltungen für Macos. Ich meine das Apple Ökosystem allgemein. Und da gehören u.U. auch i-Geräte dazu. Bei denen hört es mit der Flexibilität auch schon auf. Zumindest ohne Jailbreak.

Wie gesagt, mein Anforderungsprofil hat sich geändert. Für ein Desktop-BS, welches ich mir erst mit third-party software und shell hacks gefügig machen muss, und ein Smartphone OS, auf dem ich praktisch keine Rechte besitze, ist mir die zwingend vorausgesetzte Hardware einfach zu teuer.

Und jetzt stell dir vor, du hast 4 Kinder - und jedes will so ein Teil haben lach.
Sie alle haben mit Apple angefangen. Allerdings, als Sie dann gesehen haben, dass ich mit meinen Geraeten (PC/Laptop) unter Linux machen konnte was, wann und wie ich wollte, und vor allem mir immer Zeit genommen habe mir ein Android tel. zu besorgen mit denen ich dann genauso wallten konnte wie mit meinen anderen Geraeten (Naja, musste Lineage-OS faehig sein), sind Sie mittlerweile auch auf Linux umgestiegen, und haben aufgehoert Apple zu benutzen :slight_smile: Alle unter Linux und Android jetzt.

PS: dass ich mich nicht um deren Apple Krams gekuemmert habe, hat vermutlich auch dazu beigetragen :slight_smile:

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@ smurphy

Full agree. Ich habe zwar keine grosse Familie und muss mich nebenbei nur um die IT Fragen meiner Freundin kümmern, aber das möchte ich mit möglichst wenig Aufwand erledigen.

BS-mässig bin ich für die primäre Arbeit wieder bei Windows aufgeschlagen, aus den erwähnten Gründen (Flugsimulator) und natürlich auch >Corona-bedingt< Home Office. Linux nutze ich für spezielle Anwendungen, z.B. virtuelle Maschinen auf meinem QNAP NAS. Lineage-OS kenne ich bisher (aufgrund fehlender Hardware) nur vom Lesen, bin aber sehr interessiert. Beim Thema Smartphone bin ich nach dem iPhone 6 letztlich wieder dort gelandet, wo ich einst mit dem PT-11 angefangen habe: bei Nokia (jetzt HMD Global). Hauptsächlich wegen Android One, aber auch wegen der (imho) ausgezeichneten Verarbeitung und Leistung.

Die Integration der einzelnen Komponenten ist bei Apple wirklich vorbildlich gelöst. Aber da ist inzwischen nichts, was sich mit alternativen Anbietern nicht auch erreichen lässt. Vielleicht mit etwas mehr Aufwand, aber deutlich mehr Bodensatz im Geldbeutel, am Monatsende :wink:

Das glaube ich dir. Aber wer sich nicht im Computermetier auskennt, d.h., Stinknormaler Nutzer/Anwender ist, bekommt mit Linux, Windows und Android nie und nimmer den Komfort wie bei Apple.

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Ja - und derjenige weiss auch nie was „Freiheit“ wirklich bedeutet. Naemlich die freiheit zu waehlen wie man etwas machen will etc. :}

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@iNyx

Bei diesem Thema bin ich ganz bei Dir. Es gibt aber auch sehr viele User, die sich im Computermetier auskennen. Und evtl. ihr Wissen mit anderen Usern teilen wollen.

Ich war viele Jahre an einem (inzwischen eingestellten) Forum beteiligt: mac-htpc.de.Dort habe ich mich um die Belange und Wünsche der User zum Thema HTPC gekümmert. Haupsächlich, seit Apple dem (imho) genialen Front Row den Todesstoss versetzt hat. Über viele Jahre hinweg habe ich Alternativen angeboten, sehr viele Apple-Scripte kostenfrei entwickelt und Unterstützung bei diversen Wehwehchen geleistet. Das Forum existiert aus genau zwei Gründen nicht mehr:

  1. Die „Sicherheitsrichtlinien“ von Apple
  2. Die DSGVO

Punkt zwei hat dann das endgültige Aus bedeutet. Aber der erste Punkt war schon deutlich mehr, als nur etwas Sand im Getriebe. Apps waren nur noch aus zertifizierten Quellen problemlos lauffähig? Soll ich wirklich mindestens 99.- Dollar an Apple abdrücken, damit ich meine Arbeit weiterhin kostenfrei an die User verteilen kann?

Einfach gesagt: nein!

Die Problematik liess sich eine Zeit lang noch über Shell Hacks umgehen. Aber ist das die Einfachheit, die Apple verspricht?

Dazu kommt noch das Thema „fehlende Innovation“. Apple verkauft seit Jahren nur noch alten Wein (Software, GUI) in alten Schläuchen (Hardware), verlangt aber Premium-Preise. Das kann man heutzutage auch einem stinknormalen Anwender nur noch schwer verkaufen. Es sei denn, beim Anwender besteht schon eine Identifikation mit der Marke Apple. Guten Gewissens kann ich das Angebotene einem Anfänger aber nicht mehr empfehlen. Zumindenst nicht bei den Preisen, die seit einiger Zeit aufgerufen werden.

Kurz gesagt: die Piratenflagge, die einst über dem Apple Campus wehte, wurde längst durch ein Dollarzeichen ersetzt.

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Btw., falls es jemanden interessiert. Das ist ein Bild von meinem handgestrickten „Flugsimulator“. Die Simulationssoftware (X-Plane) gibt es auch für den Mac, wie bereits erwähnt. Aber für die benötigte Hardware bei diesen Aufbau würde man bei Apple wohl annähernd das Bruttosozialprodukt eines kleinen Staates abliefern müssen :wink: Von den fehlenden Treibern für die Spezialhardware (MCP, Radio- und Switchpanel) mal ganz abgesehen. In diesem Fall tut es eine einfache, selbst gebaute Windows Büchse. Unterstützt von ein paar billigen Android Tablets.

Bei Apple müsste ich wohl mind. zum Mac-Pro greifen. Und das ist gleichzeitig mein Hauptkritikpunkt. Für die gebotene Leistung ist Apple inzwischen viel zu teuer. Da hilft mir auch das tolle Design nicht weiter. Denn die Kiste steht eh unter dem Tisch, wo sie im Normalfall keiner sieht. Und sooo hässlich sieht mein Tower ja auch nicht aus :wink:

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Alter, krasser Sch*ß! Wär es da nicht einfacher und billiger gewesen ein Flugzeug zu kaufen? :w00t:

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das geht noch krasser… 8)

Egal was - aber @lifeflow 's Simulator hat was. Echt GEIL!!! :smiley:

@DXM
Vielleicht. Ist aber ein Platzproblem. Mein Vermieter wäre sicher nicht erfreut, wenn plötzlich eine B737 auf dem Parkplatz steht :wink:

@kunststein
Krass. Danke für den Link! Ich hatte auch schon etwas in dieser Richtung ins Auge gefasst. Siehe hier Aber mit ca. 17k CHF pro Seite (Pilot / Copilot) + nochmals ca. 9k CHF für synchronisierte Yokes, einem motorisierten Throttle Quadrant und Pedalerie… vom fehlen Platz mal ganz zu schweigen :wink:

Wenn ich ein realistischeres Simulatorerlebnis möchte, gehe ich dort hin und fliege ein paar Runden auf dem B777 Simulator. Für die Vorbereitung auf den grossen Simulator ist mein Aufbau gerade gut genug, weil die essentiellen Funktionen und Handgriffe geübt werden können.

Sobald wieder verfügbar, geht es dann mal auf den B777 Simulator bei Swiss / Lufthansa Aviation Training in Zürich. Den kann man seit geraumer Zeit auch für private Stunden buchen. Danach ist das primäre Ziel wohl erreicht und ich muss mir ein neues Hobby suchen :neutral_face:

Btw. ich bin noch nie in einem „echten“ Flugzeugcockpit gesessen und habe eigentlich auch keine Ambitionen in diese Richtung. Ist alles just4fun.

@smurphy
Danke :slight_smile: :+1:

Sorry für das viele ot. Ich halte jetzt den Mund :slight_smile:

Ich glaube Drogen sind da etwas günstiger um einen ähnlichen Effekt zu erzielen… 8)

@Kunststein
Das wäre durchaus möglich. Auf diesem Gebiet habe ich aber nur wenig Erfahrung. Deshalb habe ich bisher keine Drogen gefunden, die das Simulationserlebnis toppen könnten. Hast Du einen Tipp für mich? :wink:

:crazy_face: :crazy_face: :crazy_face:

Du verstehst. Mit diesem Emoji haben sie sich gerade den Beamer gespart… 8)

Ich freue mich einfach jede Stunde, in der ich nicht vor einer Windows-Kiste sitzen muss.
Für mich lohnt sich das.

Linux ist für natürlich immer mit dabei, vor allem Server-seitig. Aber macOS möchte ich keinen Tag missen. Ich habe auch schon viel mit Hackintosh’s gebastelt und dutzende andere Betriebsysteme kennen gelernt, aber das ist einfach nicht das Gleiche.

Die vertikale Integration überzeugt mich und passt zu meinen Erfahrungen - das scheint ja gerade noch viel weiter zu gehen…

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Naja, ich verstehe was du meinst, obwohl Plasma dem ziemlich nahe kommt (linux Desktop unter KDE Neon). Allerdings kommt mir das InfoSending von Apple immer mehr wie ein Problem vor.

Abba Smurphy, das dient doch nur unsrer Sicherheit! Apple meint es doch nur gut mit uns!
Fefe hatte das auch schon gebloggt, daraufhin habe ich den Plan begraben mein altes macOS Sierra per Mojavepatcher upzugraden.
Das Original hat übrigens noch einen schönen link zu Stallman und einer kleinen Science-Fiction(?)-Story. Lässt sich auch ganz gut über deepl lesen, wer nicht so viel englisch lesen möchte.
Und zum Schluß nochmal einen Gruß von Fefe.

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