Ich als Informatiker sehe das Thema OS X vs. Windows aus einer etwas anderen Perspektive als der “normale User” (Achtung! Das soll kein überhebliches Windows-Bashing werden, sondern nur die - teils altbekannten - Tatsachen auflisten - ich musst damit studienbedingt schließlich auch arbeiten
)
Microsoft steht mit Windows 7 wieder vor dem gleichen Problem, was sie mit Vista um so mehr gehabt haben: der NT-Kernel unter der Haube leidet erneut unter neuer Last. Zwar hat es MS endlich doch noch geschafft, einiges an Code-Optimierung in Win7 zu stecken - gerade im Vergleich zu Windows Vista. Aber es zeigt sich auch bei Windows 7, dass das alte Modell mit der allseits beliebten Registry und noch mehr geschätzten DLLs mehr und mehr zum Problem wird.
Da kommt natürlich die Frage: “Was merkt der User denn davon, wo doch alles so schick ist?”
Antwort: Eben das ist der Punkt - Windows Aero - die Oberfläche seit Vista - lockt mit elegantem Glasdesign, in der Tat natürlich sehr schick und nett anzusehen. Aber um so mehr “Transparenz” Microsoft hinzufügt, um so mehr werden, wie üblich, sytemrelevante Steuerungen beschnitten - oder zumindest so abgeändert, dass sie nutzlos werden.
Wie meine ich das?
Paradebeispiel: User Account Control aka UAC: Unter Vista war UAC dermaßen penetrant, dass es für viele schon der erste Grund war, direkt wieder zu Windows XP zurück zu wechseln. (Aus meinm Bekanntenkreis kenne ich da alleine schon 10 Leute, bei denen das der 1. Grund war). Unter Win7 hat MS sich gedacht “okay, das ist den Leuten zu nervig, also lassen wir es sie selber einstellen.” (Tadaa, noch eine von gefühlt 20.000 Systemeinstellungen mehr)… die Folge wird beim üblichen Otto-Normal-Verbraucher wieder sein: “Das nervt, ich drehe es runter”. Folge -> Die UAC wird absolut nutzlos, weil fast alles ohne Abfrage durchgelassen wird.
Nächstes Beispiel zu Aero bzw. der angeblichen Benutzerfreundlichkeit bzw. den Altlasten:
Top-Thema: Defragmentierung. Seit Windows 95 gibt es in MS Windows ein Tool zur Defragmentierung der Festplatte. Ursprünglich war dies nur Win95/98 vorbehalten, weil MS immer wieder betonte, dass das NTFS-Dateisystem unter WinNT 4.0 für so etwas nicht anfällig sei. Dass sich dies als falsch herausstellte, zeigte spätestens die Einführung des Defragmenters unter Windows 2000, der dann auch in Windows XP übernommen wurde.
Unter Vista haben sich die MS-Ingenieure gedacht “Gut, wir machen es dem Benutzer “einfacher”, wir machen es Semi-Automatisch.” Daraus folgte: Versteckt in zig Unteroptionen der Systemsteuerung verbirgt sich nun ein kleiner Dialog, in dem der Benutzer einen Zeitplan für die Defragmentierung festlegen kann - was auch bedingt, dass der Rechner dann läuft." Dieses Feature wurde in Windows 7 übernommen.
GANZ EHRLICH: WARUM muss sich der NORMALE Benutzer im 21. (!!!) Jahrhundert um die Defragmentierung einer Festplatte kümmern?!
Bill Gates sagte auf der “D5 Conference” (das teils bekannte Interview von Walt Mossberg mit Steve Jobs gemeinsam als Gesprächspartner): “We love the innovation.” (Oha… man merkt es total
)
Appropos Unteroptionen:
Ist eigentlich schon mal dem heutigen Vista-/ Win7-Nutzer aufgefallen, dass es mittlerweile zur einer Tagesbeschäftigung werden kann, die Systemsteuerung zu erkunden? 
Ich muss dabei immer wieder schmunzeln, wenn in an meine Vorlesungen denke, wo einem zig mal eingetrichtert wird “Meine Damen und Herren, achten Sie auf logische Strukturen” - was bei MS mittlerweile zur Struktur in der Struktur in der Struktur führt 
Soll heißen: Ich fand nach meinem Win7-RC-Test noch immer alte Dialoge, die nun erst nach gefühlten 10 Klicks auftauchen (früher kamen sie direkt als Unterreiter) - aber sie sind immer noch da.
Es folgt somit ein totaler MischMasch aus den wohl ältesten Win95 Dialogen mit den neuen “Centern” (Netzwerk-Center…)
Ich könnte noch so einiges auflisten - und natürlich auch an OS X einiges anführen, was man “noch einfacher” gestalten könnte…
aber der Fakt bleibt:
Alles was MS mit “schöner, besser, neu” bewirbt, kaschiert nur mehr und mehr die mittlerweile längst überholte Architektur des Windows-Betriebssystems, was auch ich als Programmierer nicht zuletzt daran bemerke, dass alleine schon bei der Nutzung einer älteren API plötzlich alle Schaltflächen usw. wieder aussehen wie zu Win95’er Zeiten.
Um dies nun abzurunden (um dem Thema SnowLeo vs. Win7 gerecht zu werden):
Genau deshalb hat Apple den richtigen Schritt getan - 64-Bit Programme als Standard, den Unterbau sanieren für das was kommen wird, Carbon Stück für Stück verbannen (Stichwort Finder) und neue relevante Technologien für das “neue Moorsche Gesetz” einbauen, um Multi-Core-Systeme mehr und mehr effizient nutzen zu können.
So, nun erstmal genug Bericht “nach Mitternacht” - ich geh ins Bett 