Wir hängen 8 Millionen Impfungen hinterher

Mal ein allgemeines Thema:
Es müssten Ende Februar eigentlich 14 Millionen Impfungen durchgeführt worden sein damit im Dezember 70% der impffähigen Menschen in Deutschland geimpft sind.

Meine durchaus nachvollziehbare Rechnung:
Einwohner Deutschland=ca. 83 Mio. - unter 16 Jahren=10-12 Mio.
(geimpft wird ab 16 Jahren)
– ergibt ca. 71 Mio. - davon 70% = ca. 50 Millionen Menschen.

Pro Monat müssten eigentlich ca. 4 Mio. Impfungen durchgeführt werden
bzw. 8 Mio. inkl. Zweitimpfung damit im Dezember 50 Mio. geimpft sind. (Für Januar sind es insgesamt 6 Mio. Impfungen inkl. Zweitimpfungen)

Pro Tag wären das ca. 270000 Impfungen. Wir sollten uns sputen wenn mal wirklich genügend Impfstoff vorhanden ist.

Ja, auf diese „Schlagzahl“ an Imfungen müssen wir kommen, vor allem falls es die Politik ernst meint mit dem versprochenen Erstimpfangebot (bei Ü18 Jahren) bis zum Herbst. Dann müßten eher 10 Mio. Impfungen pro Monat durchgeführt werden - je mehr umso besser.

Theoretisch wäre das machbar. Dazu müßte aber

  • genügend Impfstoff zur Verfügung stehen - das sollte ab April 2021 erfolgen (wenn sich die Hersteller an ihre Zusagen halten), demnach würden spätestens im Mai nicht ausreichend Kapazitäten in den vorhandenen Impfzentren zur Verfügung stehen, um den dann zur Verfügung stehenden Impfstoff mit Erst- und Zweitimpfung zu verimpfen

  • zumindest auch in Krankenhäusern und bei Betriebsärzten Impfungen vorgenommen werden, besser auch bei den Hausärzten. Dazu ist aber eine deutliche Entbürokratisierung nötig, anderfalls wird es ein teures und langwieriges Unternehmen - das wäre nur möglich, wenn keine Priorisierung mehr erfolgt und so die Hausärzte freie Termeine nach Impfstoffverfügbarkeit vergeben könnten. Da die ihre Kunden kennen sollten, denke ich, das sie selber eine Wertung vornehmen können, wer bei der Vergabe bevorzugt wird.

  • dazu wäre aber Impfstoff nötig, der keine besondere Anforderngen an Kühlung verlangt, so das übliche Kühlschränke, die in Krankenhäusern und Arztpraxen Usus sind, den Impfstoff nicht verderben lassen. Diese Anforderung erfüllt nach dem in der EU Zulassungskriterien nur der AstraZenica Impfstoff. Sollten weitere Impfstoffe folgen, die das können, wie der Johnson&Johnson Impfstoff oder Sputnik5 und den europäischen Zulassungsprozess durchlaufen, wäre das auch möglich und umsetzbar. Der Spielball dazu liegt bei der Politik, die ja jetzt wohl von den Empfehlungen der ständigen Impfkommission bzw. des RKIs abweicht und z. B. Leher*Innen wohl bevorzugt Impfen möchte und den Willen der weiteren Hersteller den Impfstoff in der EU Zuzulassen.

  • sollten wir nicht Vergessen, das Corona eine PANdemie ist, es also weltweit Betroffene gibt. Falls wir nicht weitere Mutationen riskieren wollen, wo der aktuelle Impfstoff ggf. nicht mehr wirkt, sollten wir nicht vergessen, den Impfstoff auch anderen Ländern zur Verfügung zu stellen, die nicht die Kosten dafür stemmen können. Andernfalls kommt uns Corona noch viel länger noch viel teurer zu stehen, falls eine erneute Welle zu uns zurückschwappt.

Ja, die Kühlung bei manchen Impfstoffen ist ein Problem. Allerdings ist der Biontech-Impfstoff wie ich gelesen habe, ca. 4 Tage im Kühlschrank haltbar. ich persönlich würde mich sofort mit übrig gebliebenen AstraZeneca impfen lassen. Ich sehe da kein Problem nachdem schon Millionen Briten das überlebt haben.

297x420_BMG_Plakat_Impfstoffe.pdf (297,7 KB)

Gute Übersicht. Ab heute darf der AstraSeneca Impfstoff sogar für über 65jährige verimpft werden.
Bin mal gespannt, wann der Sputnik V in Europa zugelassen wird. Experten verweisen auf die hohe Wirksamkeit des Sputniks.

Ich warte hier in FR darauf dass ich für meine Familie den Pfizer bekomme.

… und ich dachte in Frankreich besteht die patriotische Pflicht zu warten, bis Sanofi-Aventis ihren Impfstoff vielleicht 2022 auf den Markt bringt.

und die Finanzminister auf den Preis…

Die werden sicher irgendwas in Lizenz produzieren. Der eigene Impfstoff ist doch gecancelt worden soviel ich weiß, bzw. dauert . . .