Abendgymnasium

Hallo liebe mac mini Gemeinde,

ich bin etwas hin- und her gerissen und versuche und hoffe deswegen hier noch ein paar Meinungen zu bekommen.

Ich bin derzeit dabei mich beruflich zu verändern und überlege u.a. an einem Abendgymnasium mein Abitur zu machen. Soweit so gut. Aber bevor ich mich dort anmelde möchte ich mich natürlich ausreichend darauf vorbereiten und wenn möglich auch Erfahrungen von anderen Abend-Gymnasiasten hören bzw. lesen.

War hier jemand von Euch schon auf einem Abendgymnasium? Wenn ja, in wie weit unterscheidet sich der Lernstoff vom regulären Gymnasium?

Was für eine 2. Fremdsprache habt ihr gewählt oder würdet Ihr wählen? Ich weiß das kann man nicht pauschalisieren, aber dennoch würde ich es gerne wissen.
Zur Wahl stehen Französisch, Latein und Spanisch.
Ich würde wahrscheinlich Französisch nehmen, eben weil es im beruflichen wohl viele Vorteile hat. Aber ich muss sagen, dass ich Latein auch sehr interessant finde. Würde mir aber dann nichts bringen, es sei denn ich würde wohl irgendwann im medizinischen Bereich arbeiten, oder?

Wie ihr seht, stehe ich hier ganz am Anfang und brauche Meinungen und Denkanstöße um die richtige Lernrichtung zu finden. Ich hab auch noch nicht endgültig die Entscheidung für ein Abendgymnasium gefällt und bin da noch unentschlossen.

Grüße
mrs_snape

ich war zwar auf einem “normalen” Gym, aber Bildung bzw. Weiterbildung schadet nie! Wenn du Kraft, Zeit und Geld dafür hast, dann kann ich es die nur empfehlen.
Zur Fremdsprache kann ich sagen, dass Spanisch im beruflichen Vergleich keine Nachteile hat (Schwellenländer Südamerika z.B. / wobei da auch oft portugiesisch gesprochen wird).

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Sprache die am meisten Probleme macht,. Franzoesisch ist, oder wie viele Franzosen kennt Ihr die mehr wie eine Sprache sprechen ? :smile:

Auf alle Fälle Spanisch!
Wie schon gesagt wird das beruflich immer interessanter.
Es sei den du willst wirklich was im medizinischen Bereich machen oder an der Französischen Grenze arbeiten (nur 2 Beispiele).

Zum eigentlichen Thema:
Ich selber habe sowas zwar nicht besucht, aber ein Bekannter.
War anstrengend und man gibt halt relativ viel Freizeit auf (nach der Arbeit zur Schule und dann ggf. noch lange lernen).
Aber wenn du dir das zutraust … MACHEN und VIEL GLÜCK!

Dass man Latein im medizinischen Bereich braucht ist ein Gerücht. Früher brauchte man Latinum um Medizin zu studieren. Jetzt nicht mehr und man macht lediglich einen Terminologie-Kurs, indem man Grundzüge von Latein lernt und man halt weiss wie sich Fachbegriffe zusammensetzen.
Von daher denke ich nicht, dass dir Latein viel bringen wird. Solltest du allerdings generell ne Affinität zu Sprachen haben und daher gerne Latein als Grundlage für romanische Sprachen hast (weil du z.b Italienisch, Französisch, Spanisch, etc dazulernen willst) dann mach’s mit. Aber Latein ist halt echt anstrengend und man muss wirklich den Kosten-Nutzen-Faktor abwägen. Spanisch kann man auch ohne Latein lernen.
Ich habe während dem Studium das Latinum nachmachen müssen. In zwei Semestern fünf Jahre Latein nachholen. Das war kein Spaß :wink:.

Als Lehrer kann ich aber natürlich grundsätzlich nur für eine Weiterbildung sprechen :smile:.

Danke erstmal für Eure Antworten, über weitere Eindrücke und Meinungen würde ich mich freuen.

Ja die Zeit, das ist mein größtes Problem. Der Wille ist definitiv da, das ist es nicht. Aber ich muss es halt auch organisatorisch schaffen, sonst nützt dann auch der größte Wille nichts.
Die Anmeldung muss bis spätestens zum 1. Juni erfolgen, also hab ich bis dahin noch etwas Zeit zum überlegen.
Leider konnte ich bis dato nirgends etwas darüber herausfinden, wie oft in der Woche der Unterricht stattfindet. Nur, dass es 6 Semester sind.

Und ich denke auch das Weiterbildung nie schadet, da öffnen sich so viele weitere Türen, hinter denen man noch viel interessanteres entdecken und lernen kann :wink:

@smurphy: Ich kenn keinen einzigen Franzosen :unamused:

@Fabian: Danke für deine ausführliche Antwort! Die hat mir sehr geholfen, vor allem weil es aus der Sicht eines Lehrers ist. Generell habe ich schon Lust Latein und Spanisch zu lernen, aber da macht mir dann die Zeit einen Strich durch die Rechnung. Somit würde ich dann also Spanisch als 2. Fremdsprache wählen.

Grüße
mrs_snape

[quote=“Mrs_Snape”]Danke erstmal für Eure Antworten, über weitere Eindrücke und Meinungen würde ich mich freuen.

@smurphy: Ich kenn keinen einzigen Franzosen :unamused:

@Fabian: Danke für deine ausführliche Antwort! Die hat mir sehr geholfen, vor allem weil es aus der Sicht eines Lehrers ist. Generell habe ich schon Lust Latein und Spanisch zu lernen, aber da macht mir dann die Zeit einen Strich durch die Rechnung. Somit würde ich dann also Spanisch als 2. Fremdsprache wählen.
[/quote]

Naja - ich bin halt Französischer Muttersprachler und habe deutsch erst so richtig mit 25 gelernt.
Als ich noch in der Schweiz gearbeitet habe - habe für 3 Sprachen (Fliessend Mündlich/Schrift) 1000 CHF extra pro Monat bekommen.
Da hat sich das wirklich gelohnt.
Mittlerweile bekomme ich nichts mehr extra für meine Sprachen - allerdings habe ich ein sehr gutes Gehalt - da ich halt in EMEA eingesetzt werde.
D.h. die Sprachen Nutze ich nur als extra. Das Eigentliche Fach Wissen wird noch benötigt - und dann reißen sich die Firmen um dich :smile:

Hi,
… ich würde es jedenfalls versuchen. Ohne Abi ist das beruflich blöd in D-land,

  • das ist meine Erfahrung der letzten 35 Jahre …
    Ich habe mich auch ohne durchgemogelt, aber besser ist das schon.
    Vor allem: Wenn du’s nicht versucht hast, dann bleibt dir möglicherweise immer
    so eine Stimme in dir die nervt und sagt: “Hätte ich es doch mal gemacht …”

Ich würde jedenfalls Spanisch auswählen, die anderen beiden Sprachen mag ich
noch weniger. Spanisch ist viel weiter verbreitet … Griechisch wäre mein
persönlicher Favorit, aber das steht ja nicht zur Wahl …

Ich wünsche dir viel Glück dabei und dass du vernünftige Lehrer/innen hast,
ich denke, die Arbeit lohnt sich bestimmt :yeah:

Meine Erfahrungen mit Abendgymnasium sind auch eher positiv, es ist aber ein ennormer Aufwand und verlangt viel Disziplin. Nein, ich habe kein Abitur am Abendgymnasium gemacht, war aber wärend eines Praktikumjahres Gasthöhrer (für Mathematik und Physik). Obwohl ich deswegen “nur” 2x die Woche Abends dort hin musste und Tagsüber ein Jahrespraktikum (Technik) absolvierte, war es doch schwer noch Zeit für gelegentliche Übungen und Hausaufgaben aufzubringen - so geht schnell noch Zeit am Wochenende drauf, vor allem, wenn Dir angeboten wird, die Arbeiten mitzuschreiben.

Bevor Du sowas angehst, hinterfrag’ Dich lieber erst einmal, ob es Dir wirklich weiterhilft, oder ob es nur für Dein Ego ist! Wenn Du wirklich Zeit investieren möchtest um ggf. im Beruf vorwärts zu kommen, wäre eher ein Gespräch beim Berufsberater oder mit dem Management in deinem Betrieb angesagt, ob und wie Du Dich weiterentwickeln kannst. Vielleicht gibt es ja entsprechende Programme und Fortbildungsförderung die Dir schneller weiterhelfen können (und nicht 3 Jahre beanspruchen).
Außerdem solltest Du Dein “Umfeld” befragen. Schließlich mußt Du Deinem Beruf nachgehen und noch zusätzlich die Zeit Abends in der Woche aufbringen, zur Schule zu gehen. Da bleibt für Freunde oder/und Familie wirklich nicht mehr viel Zeit und Wochenenden eigentlich auch nicht, da auch Hausaufgaben etc. erledigt werden müssen (und lernen IST Arbeit, das macht man nicht mal eben so nebnher). Schließlich durchläufst Du, wie ein normaler Schüler, die Oberstufe bis zum Abitur. Die Abschluß-Prüfungen ist mit der eines Tagesgymnasiums identisch, Du hast halt nur zu einer anderen Tageszeit Deinen Unterricht.