Airport Extreme lahmt am iPhone 4

Moin!

Ich habe ein komisches Phänomen und momentan keinen Plan, wie ich das in den Griff bekommen kann:

Ich habe seit 1 Monat eine neue AirPort Extreme der 5. Generation. Alles ordentlich eingerichtet und alle Geräte funktionieren über LAN & WLAN.

Seit ein paar Tagen habe ich aber das Problem, dass mein iPhone 4 über WLAN nur noch mit einer Datenrate von maximal 3.600 KBit/s Daten transferiert. Die Downloads und Netzwerk Test über eyetv geben mir immer nur diese Maximalwerte an. Mein iPad und MacBook Air hingegen laufen mit voller Bandbreite.

Mein iPhone 4 funktioniert aber in meinem Firmennetzwerk (Airport Extreme 4. Gen) problemlos mit voller Datenrate. Daher schließe ich das iPhone als Fehlerquelle eigentlich aus.

Reboots und Resets habe ich schon alle gemacht. Daher glaube ich, das es am AirPort Extreme liegt. Ich habe ein 2.4 & 5 GHz Netzwerk eingerichtet, nutze Kanäle 11 bzw 100 und die Leistung ist auf 100% eingestellt. Die Verbindungsqualität zum iPhone ist laut Airport Utility sehr gut (Signal = -59, Rauschen = -90, Rate = 65, Typ = 802.11b/g)

Hat noch jemand eine Idee was ich anders einstellen oder ausprobieren kann???

Typ 802.11 b/g lässt maximal 54 MBit/s zu. Das iPhone 4 kann im 2,4 GHz Band aber 802.11 “n” was einen Datendurchsatz von theoretisch bis 300 Mbit/s zulässt. Wahrscheinlich sind in Deiner Umgebung weitere WLAN-Netze, so dass die nötige Bündelung von Kanälen (min. 4) nicht möglich ist oder gestört wird. Bei Fritz Boxen neuerer Generation gibt es die Möglichkeit die Option “Nutzung für 208.11n optimieren”, was die Festlegung auf ein Kanalraster für 3 “n”-Netze erlaubt. Wenn jedoch Nachbarn oder andere Störquellen dazwischenfunken, wird 802.11n im 2,4 GHz Band nicht möglich sein.

Eine andere Möglichkeit ist, das ein weiteres Gerät im WLAN im 2,4 GHz Band “n” nicht unterstützt. Dann kannst Du noch so viel Voodoo anwenden, solange das Gerät angemeldet ist, wird auf g (54 MBit/s) oder sogar b (12 Mbit/s) zurückgeschaltet. Das iPad (2?) und MacBook Air können 802.11n auch im a-Band (5 GHz), so dass die der Probematik entfliehen können, indem sie das a-Band nutzen. Das iPhone 4/4s beherschen “n” auf 5 Ghz jedoch nicht.

Danke für Deine Antwort!

Ich habe schon mit iStumbler nach anderen Störquellen gesucht, aber auf 2,4 GHz und Kanal 11 ist nichts zu sehen! Und die Verbindung wird ja auch mit 54MBit/s angezeigt. Kann ich denn irgendwo erkennen, ob er mein “g” Geräte nur mit “b” verbindet? Wenn er auf 12 MBit/s runterschaltet, wäre dann mein jetzt gemessener Datendurchsatz von 3.500 Mbit/s der realistische Maximalwert? Kann ich im Menü irgendwo “b” ausschalten?

Habe grade noch ein Fehler im letzten Posting korrigiert.

Nein, normalerwise gibt es keine Vorrichtung, die b/g Netzwerke unterbindet, da auch andere Störquellen (Bluetooth, Microwelle etc.) für Störungen im 2,4 GHz Band sorgen können. Daher wurde darauf Wert gelegt, auf jeden Fall eine Verbindung (für alle Teilnehmer) zu ermöglichen, wenn dann auch langsamer. Da ich selber keine Airport Extreme habe und jedesmal wenn ich mit Einer konfrontiert wurde eine andere Steuerungssoftware Version und Generation vorlag, bin ich leider nicht in der Lage, dafür geeignete Tipps zu geben (man merkt doch, das Fritz Boxen im Privatsektor dominieren, da habe ich sehr viel mehr Erfahrung sammeln können und die Oberfläche ist einheitlicher). Das Problem mit Ferndiagnose(n) ist einfach, das einem offentsichtliche Fehler bei einer Beschreibung nicht ins Auge fallen und man “nur” mit allgemeinen Tipps kommen kann, die meist auch in Zeitschriften zu dem Thema stehen.

Manchmal sind es echt Banalitäten. Z. B. stand mal über einem WLAN-Router im Regal eine voluminöse Pflanze (weil sie dort im Regal gut Licht bekam). Kaum stellte ich die Pflanze ca. 2 m weg, wurde der Datendurchsatz verdoppelt und der Radius des WLAN so weit erweitert, dass die WDS Lösung (zur dessen Installation ich eigentlich gekommen war) nicht mehr nötig war. Das einzige was unter dieser Lösung leiden musste, war die Pflanze, die jetzt an einem Fester mit weniger Sonneneinstrahlung steht. Ein anders Mal konnte durch Ausrichtung der Antennen ein besseres Ergebnis erziehlt werden (Airport Express), indem ich die Express nicht an einer Steckdose in der Wand einstöpselte, sondern in eine Steckdosenleiste mit etwas Abstand zur Wand und auf einem erhöhten Standort. In diesem Fall kamen mehrere Faktoren zusammen:

a) Hinter der Steckdose war eine Putzkante mit einem Metallgitter, was die Strahlung ins Nebenzimmer behinderte
b) die Ausrichtung der Antennen ging in die falsche Richtung, so das in Räumen, die Erschlossen werden sollten kaum Sendeenergie abgestrahlt wurde
c) Durch die erhöte (exponierte) freie Lage, konnte der Radius des Netzes erweitert werden, weil weniger Störeinflüsse als eingequetscht hinter dem Schreibtisch (Holz, feuchtes Material dämpft 2,4 GHz) neben der Heizung (Metallrohre, geerdet, “schluckt” gerne Strahlung) an der Steckdose mit der Putzkante (siehe Heizung).
d) Durch das freie drehen, der Express in der Steckdosenleise konnten die Antennen für das WLAN-Netz optimal ausgerichtet werden

Der “Kunde” (OK, ein [sagen wir mal] “Freund” aus der Kneipe, der dachte seine Express wäre kaputt und sich wunderte, dass der Support bei Gravis zu einem anderen Ergebnis kam) wollte “datt Ding” schon aus dem Fenster schmeißen oder mit einer Walze “plattfahren”. Ich habe mich bereiterklärt, die Express zu entsorgen - leider kam er auf die gute Idee mich vorher mal
einzuladen und die Situation in Augenschein zu nehmen… nach meinem Besuch war er begeistert und ich einen Tag später um die Erkenntniss reicher, das Kilkenny und Guinness doch zu einem Kater führen können :drinb: .

Es ist also schwierig eine genaue Diagnose zu stellen, woran es jetzt gerade bei Dir liegt, dass der optimale Datendurchsatz nicht erreicht wird und es müssen nicht zwangsläufig Konfigurationsfehler daran Schuld sein.

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort :smile:

Das mit dem Kilkenny und Guinness Kater habe ich schon feststellen müssen, lange bevor es den IEEE 802.11 WLan Standard gab :wink:

Und normalerweise bin ich derjenige, der in meinem Bekanntenkreis als Helfer gefragt wird (auch wenn ich das nicht beruflich mache. Aber ich habe Anfang der 80iger schon mit einem Apple IIc angefangen und so manches IT Problem gesehen und z.T. auch gelöst).

Der Standort kann es wirklich nicht sein, da ich auf einem freistehenden Holzregal oben in ca. 2m Höhe (ohne störende Objekte in 2m Radius) seit 10 Jahren diverse WLans betreibe. Die vorherige Airport Extreme 2. Gen. hat dort auch knapp 4 Jahre ihren Dienst vollbracht. Und die Neue ist dank Diversity auch etwas besser beim Empfang. Trotzdem konnte ich den Empfang noch mal um 5db in der hintersten Ecke meiner Wohnung verbessern indem ich die Airport Extreme auf eine kleine ca. 8cm hohe Pappschachtel gestellt habe. Damit schluckt das Regalholz wohl nicht so viel Leistung :smile:

Also entweder die AE hat einen technischen Fehler oder ich probiere einfach noch einmal alle unterschiedlichen WLan Konstellationen aus (802.11a/n & b/g oder 802.11a & b/g und unterschiedliche Kanäle) Vielleicht renkt es sich dann wieder ein…

Habe gestern ein wenig an der Extreme rumprobiert und gleich nach der Änderung einen Test gemacht. Umstellung der Kanäle hatte nichts gebracht, aber als ich dann einmal zwischen den unterschiedlichen WLan Konstellationen (802.11a/n & b/g oder 802.11a & b/g) hin und her geschaltet hatte war mein iPhone 4 wieder mit volle Bandbreite im WLan :smile:

Komisch, das vorher die Neustarts nichts gebracht haben. Letztendlich sind meine Einstellungen ja jetzt wieder wie vorher, aber ich beobachte das weiter. Vielleicht ist das ja auch ein Bug der 5 Gen. Extreme mit der neuen FW 7.6?

[quote=„BandiTT“]…
Und normalerweise bin ich derjenige, der in meinem Bekanntenkreis als Helfer gefragt wird (auch wenn ich das nicht beruflich mache. Aber ich habe Anfang der 80iger schon mit einem Apple IIc angefangen und so manches IT Problem gesehen und z.T. auch gelöst).[/quote]

Dann haben wir ja mit dem gleichen Apple angefangen. Den //c habe ich immer noch hier nachdem mein Vater ihn an der RWTH ausgemustert hatte. Ja das waren noch Zeiten mit 5.25" Disketten (erinnerst Du Dich noch an die Locher?), DOS 3.3 und ProDOS mit Start von Diskette, AppleWorks (was immer noch in iWorks existiert), Applesoft Basic, 65C02 Assembler und mit dem 2. Diskettenlaufwerk war man bei PC Besitzern sehr gefragt, die konnten nicht Bit-genau kopieren… :pfeif:. Zur Zeit mache ich keinen spezifischen Mac Support (zumindest nicht hauptberuflich, sonst hätte ich wahrscheinlich nicht die Muße hier so ausführlich zu antworten) und da iOS bisher komplett an mir vorbeigegangen ist (man, iPad/iPod/iPhone-Besitzer können einem echt Löcher in den Bauch fragen - wobei ich mich dann Frage, ob die wirklich noch Deutsch sprechen :smile: ). Das ändert sich Weihnachten, wenn für meine Mutter ein iPad ins Haus kommt (sofern sich meine Schwester davon trennen kann, wo ich das Gerät vor ca. 1 Monat versteckt habe, ich hege da inzwischen Bedenken).

Nun, wahrscheinlicher erscheint es, das Du es mal - vielleicht unabsichtlich - geändert hast. Beim Reset werden ja die Einstellungen entweder von einem internen Speicher oder von Airport Utility übernommen. Vielleicht war da nach einem Update andere Voreinstellungen gespeichert, die die Extreme dann übernam. Auf jeden Fall weißt Du jetzt, was Du im Auge behalten mußt. Sollte sich das wirklich „selbstständig“ verstellen, müsste man Apple davon unterrichten, dann ist wirklich irgendwo der Wurm drin.