(Aperture) Workflow

Ich hab heute in meinem Blog einen Beitrag über meinen Workflow geschrieben und da hier ja einige Fotofuzzis im Forum sind, hab ich mir gedacht ich poste das hier auch einfach mal, vielleicht kann der eine oder andere einen Nutzen daraus ziehen. :smile:

[size=150]1. Der Import[/size]

Als erstes werden die Bilder von der Speicherkarte importiert. Logisch! Beim Import werden die Bilder gleich mal umbenannt und die Copyright Informationen in die Metadaten geschrieben.

Beispiel: pir_JJJJMMDDm_ORIGINALDATEINAME.NEF

Die ersten 3 Buchstaben sind ein Kürzel das sich aus meinem Familiennamen ergibt. Das hat den Sinn, dass wenn ich jemandem ein Bild gebe, sofort erkannt werden kann, dass dieses Bild von mir stammt. Es folgt Jahr, Monat, Tag an dem das Bild aufgenommen wurde. Das m steht für Master, damit sehe ich auch einen Blick dass es sich dabei um ein Masterfile also ein unbearbeitetes Original handelt. Das sehe ich zwar jetzt auch noch an der Dateiendung, aber wenn ich das Bild in das JPEG Format konvertiere könnte ich nicht mehr unterscheiden ob das Bild schon bearbeitet wurde oder nicht. Der originale Dateiname bleibt auch noch erhalten. Das ganze sieht dann zum Beispiel so aus:

Beispiel: pir_20090403m_DSC_6237.NEF

Ein bearbeitetes Bild bekommt eine andere Dateiendung und zusätzlich noch ein ein _edit angehängt.

Beispiel: pir_20090403m_DSC_6237_edit.tiff

[size=150]2. Backup[/size]

Der nächste Schritt ist einer der wichtigsten. Datensicherung! Nicht ist schrecklicher als die Speicherkarte zu löschen, und danach festzustellen dass man entweder die Bilder noch nicht importiert hat, der Import fehlgeschlagen ist, oder der Rechner plötzlich nicht mehr will. Alle Bilder weg! Blöd wenn das grad die Bilder von der Hochzeitsreise oder von einem anderen einmaligen Ereignis sind. Deshalb, nach dem Import oder dem kopieren auf den Rechner, und VOR dem löschen der Speicherkarte eine Datensicherung machen.

Für die Datensicherung verwende ich eine externe Platte, die ich nur für diesen Zweck anschließe, um dann mit Time Machine die Daten wegzusichern. Nach dem Backup wird die Platte vom Rechner getrennt und in den Schrank gelegt. Klingt vielleicht etwas paranoid, aber wenn ihr einmal wichtige Bilder verloren habt, werdet ihr anders darüber denken.

[size=150]3. Sichten, sortieren und bewerten[/size]

Viele kennen bestimmt die Sternchen in iTunes. So funktioniert dies auch in Aperture (auch Lightroom oder anderen Bildverwaltungsprogrammen). Wichtig beim durchsehen der Bilder, ist das aussortieren der schlechten Bilder bzw. das bewerten der Bilder, die gut genug sind um sie aufzuheben.

Ein Beispiel:
Es bringt nichts wenn man zehn gleiche Bilder von einer Kirche hat, die alle gleich sind, da man ja doch nur eines dieser zehn Bilder herzeigen wird.

Sinnvoll ist es also, sich das Beste der zehn Bilder rauszusuchen und dieses zu behalten. Vielleicht noch ein zweites aus der Serie, die restlichen werden radikal gelöscht. Wie gesagt, ich spreche dabei von Serien bzw. Bildern die sich ähnlich sind und den gleichen Bildinhalt haben. Anders sieht es vielleicht bei Bildern aus, die einen persönlichen Wert haben (Familienfeiern, Babyfotos usw.). Das muss jeder für sich entscheiden.

Ich mache das wie oben schon beschrieben, ich hebe maximal 2 Fotos aus einer Serie auf, der Rest kommt in den Müll weil diese gleich sind oder aus anderen Gründen weg müssen (falsche Belichtung, unscharf, usw.). Verwackelte, unscharfe, unter- oder über-belichtete Fotos kommen auf jeden Fall in den Müll sofern sie nicht persönlichen Wert haben. Lieber ein verwackeltes Bild vom Papst als gar keines.

Die Entscheidung ob ein Bild gut ist oder nicht, bzw. welches der 10 das Beste ist, fällt gar nicht so leicht. Ich mache das, indem ich einmal alle Bilder in der Schnellansicht durchsehe und dabei gleich die die unscharfen usw. aussortiere, in dem ich sie in Aperture mit der Taste 9 als abgelehnt markiere. In einem zweiten Durchgang vergleiche ich dann ähnliche Bilder untereinander in der Vergleichsansicht und markiere die schlechten Bilder ebenfalls als abgelehnt. Die restlichen Bilder werden nun mit Sternen bewertet. Für die Sterne habe ich mir folgendes System angewöhnt.

1 Stern
(unbearbeitete) Bilder von Feiern, Familienfotos usw. diese können auch verwackelt oder unscharf sein, haben aber persönlichen Wert für mich oder die Personen auf den Bildern und bleiben deshalb in der Sammlung.

2 Sterne
(unbearbeitete) Bilder mit persönlichem Wert für mich. z.B. Urlaubsfotos die man als Erinnerung behält oder Bilder die okay sind aber nicht als Kalender, in einem Buch oder als Poster an der Wand landen würden.

3 Sterne
unbearbeitete Bilder die ich später noch bearbeiten werde, und dann in eine der anderen Kategorien wandern.

4 Sterne
(unbearbeitete) gute Bilder die ich herzeigen, ausdrucken, auf Flickr stellen würde und mir persönlich gut gefallen.

5 Sterne
bearbeitete sehr gute Bilder die ich mir auch als Poster an die Wand hängen oder verkaufen würde.

[size=150]4. Ablage[/size]
Wenn man eine Bilddatenbank aufbaut sollte man sich vorher ein System überlegen und bei diesem bleiben. Man kann die Ablage auch völlig dem Programm überlassen. Ich wähle die goldene Mitte. Meine Bilder speichere ich je nach Thema oder Event in verschiedenen Projekten. Die Projekte kommen in einen Monatsordner, und der Monatsordner in einen Jahresordner. Klingt logisch oder? Zusätzlich kann jedes Projekt noch Unterordner enthalten z.B. ein Projekt Urlaub in dem sich diverse Ordner mit den Ausflugszielen befinden. Ein Projekt kann auch in mehreren Monaten vorhanden sein. Zum Beispiel das Projekt Makro kommt bei mir in mehreren Monaten vor.


Ich kann also über die Jahreszahl und das Monat ein Bild finden. Oder über die diversen Projekte. Zusätzlich hilft mir die Verschlagwortung und Bewertung wenn ich ein Bild suche. Die Jahreszahlordner haben zusätzlich den Vorteil dass ich ein ganzes Jahr zum Beispiel einfach auf eine externe Platte auslagern kann. Ich habe immer das aktuelle Jahr auf meinem MBP und die vorigen Jahre auf einer externen Platte weil ich diese ja nicht mehr so oft brauche.

[size=150]5. Verschlagwortung - Tags[/size]
Um die Suche nach einem Bild zu erleichtern, ist es nützlich die Bilder mit Schlagwörtern/Tags zu versehen. Wenn ich ein Foto von meiner Oma auf ihrer Geburtstagsfeier gemacht habe, dann bekommt das Bild die Schlagwörter Oma, Geburtstag. Bei Einzelpersonen verwende ich das Tag Einzelperson und bei Gruppenfotos einfach das Tag Gruppenfoto zusätzlich zu den Namen zu den Personen die auf dem Bild sind. So finde ich schnell mal das Gruppenfoto der ganzen Familie die auf der Feier waren ohne alle Fotos meiner Oma durchgehen zu müssen.

Aperture bietet noch dazu die Möglichkeit die Schlagwörter hierarchisch aufzubauen. Ein Beispiel wie ich es verwende: Orte/Österreich/Wien/Rathausplatz oder Technik/Computer/Apple oder Natur/Blumen/Löwenzahn. Die Verschlagwortung kann man natürlich bis ins Unendliche betreiben. Da muss jeder für sich entscheiden ob und wie viele Schlagwörter er braucht um seine Bilder zu finden. Besser ein paar Schlagwörter weniger, dafür aussagekräftige Wörter die man zu Suche auch verwenden würde.


Fassen wir noch einmal den Workflow kurz zusammen:

  1. Import
  2. Backup
  3. Sichten, sortieren und bewerten
  4. Ablage
  5. Verschlagwortung
  6. Bildbearbeitung

Damit endet hier mein Workflow und ich fange mit der Bildbearbeitung an, aber das wird wohl ein neuer Beitrag :bigsmile:

Scheint mir ein sehr sinnvoller Workflow zu sein.
Insbesondere die Einteilung der ***** bei der Bewertung finde ich gut - werd ich wohl übernehmen :smiley:

Einzig bei der Datensicherung bin ich mir noch nicht sicher, ob ich mich auf TimeMachine verlassen soll. Werde wohl doch Original-Dateien auf eine externe HDD, die noch noch mal gebackupded wird verlassen.

Ich sichere nicht nur mit Time Machine. Habe die Fotos die nicht vom aktuellen Jahr sind auf einer externen Platte liegen, die extra nochmal gesichert wird. :smile: Sicher ist sicher ist sicher… :bigsmile: