Quo vadis, OSX

So, die Vorschau auf den Löwen ist ja schon ein paar Tage her - und in einigen Foren haben sich die Wellen gelegt. Was da alles vermutet wurde …
Ich hoffe, man kann jetzt mal vernünftig drüber reden …

Es wurden ja bestenfalls Andeutungen gemacht zu den Neuerungen bei OSX7: ein wenig Bedienbarkeit vom iOS portiert, und vor allem der App-Store.
Es geht also in die Richtung “Einfach? Einfacher!”, und somit wird “der Computer” immer mehr das, was er in alten SiFis sein sollte: der unauffällige und vor allem einfache Begleiter in allen Lebenslagen. Finde ich gut.
Andererseits befürchten ja viele, dass OSX zu einem “geschlossenen System” mutiert, mit Gängelung und Kontrolle über Programme und Inhalte. Tja.

Ich meine, dass Apple da eine einfache Sache macht: Die Oberfläche immer einfacher gestalten - und es den Spezis überlassen, darüber hinausgehendes zu machen. Der “Otto-Normal-User” wird den Appstore vorziehen (Einfach, keine Sorgen wegen der Quelle, alle Apps sind in der Bedienung “gleich” - nix Lernen müssen) - und sich dafür natürlich dem Diktat des Angebots ausliefern. Was auch kein Problem ist: Wenn Apple mir ein gutes Programm anbietet, das meine Anforderungen erfüllt - warum soll ich dann eine Alternative haben wollen?
Der Power-User wird vielleicht irgendwann auf der Benutzeroberfläche keine Option zum Installieren von Dritthersteller-Programmen finden - das wird (denke ich) irgendwo versteckt, in den Dienstprogrammen außer Sicht verschwinden. Auch logisch: Warum soll Otto Normal da etwas “können”, was er letztlich nicht will/nicht beherrscht.

Das UNIX-Zertifikat wird Apple wohl keinesfalls opfern - also kann das System nicht versperrt werden. Wohl aber kann die Standard-Benutzerschnittstelle manche Sachen einfach nicht anbieten … dann hilft halt Terminal oder (für mich wahrscheinlicher) das Experten-Dienstprogramm.
Ich finde die Aussicht nicht verkehrt: Immerhin auch eine nette Sache, wenn man das “mehr” wieder anständig lernen/unterrichten/als Service anbieten kann - und zugleich bei den betreuten Geräten (Mutter, beispielsweise) weiß, dass die Leute da keinen Bockmist bauen. Jedenfalls nicht zufällig.

Was meint ihr dazu?

:apple:

Ich finde den Ansatz, dem Otto Normaluser das Leben einfacher machen zu wollen, gut. Mittlerweile muss man ja schon einiges an Erfahrung im Netz haben, um eine zwielichtige Download-Seite von einer vertrauenswürdigen zu unterscheiden. Klar, für uns „alte Hasen“ stellt das nicht die Herausforderung dar - aber für einen DAU ist eine zentrale Anlaufstelle eine feine Sache, wo er ein neues Programm suchen, testen und kaufen kann.

Dass jetzt die Befürchtung losgeht, dass alles „zugedübelt“ werden soll wie unter iOS, ist klar - ich denke aber auch nicht, dass das so weit kommen wird, da sich der Mac sonst zu weit von der Konkurrenz, dem PC, entfernt und zum komplett geschlossenen System mutiert. Ein Mac oder PC ist keine Spielekonsole, auf der es nur Einheitskost gibt. Was mich etwas mehr umtreibt, ist die Geschichte mit Java und Flash - aus Apple-Sicht ist die Entscheidung, beides vom OS zu entkoppeln (wie übrigens ja auch unter Windows letztlich der Fall) folgerichtig. Allzu oft war Apple im Kreuzfeuer der Kritik, weil die Java- oder Flash-Updates einfach zu lange gedauert haben. Andererseits verträgt sich das eben so gar nicht mit dem „keep it simple“-Ansatz - gerade Otto Normaluser steht dann im Zweifel mit einem System da, auf dem viele Sachen nicht funktionieren, weil Zeug nicht installiert ist.

Dass es dann keine gecrackten Programmen mehr geben wird, ist Blödsinn - das zeigt die Szene beim iPhone. Und (überspitzt formuliert) Diebstahl als Möglichkeit darzustellen, Geld zu sparen, möchte ich mal als zweifelhaft hinstellen - und mit Verweis auf die Forums-Regeln möchte ich die Diskussion in dieser Richtung auch hier gerne kappen.

Danke Jörg - diese Diskussion wollte ich auch nicht
Ja, ich denke eben, das “Zudübeln” betrifft nur den einfachen Anwender - und dem kommt das eher entgegen. Eben weil man doch ein wenig Erfahrung und Wissen braucht, um nicht mit der Nase zu bremsen. (Ich repariere andauernd irgendwelches Zeug, dass DAUs sich eingebrockt haben - vorzugsweise unter Windows und gerne Sachen, die “Optimieren” oder “Sparen” im Titel führten. Ist wirklich lästig …)

Letzten Endes wird es darauf hinauslaufen, ob es sich für Apple lohnt, den Image-Verlust bei den Computer-affinen Leuten hinzunehmen, indem sie das System dicht machen. Dadurch verkaufen sie einige Macs und Mac OS-Lizenzen weniger, sparen aber beim Support bzw. bei der Gewährleistung. Wenn dann das Mac OS „gerootet“ (oder jailbroken) ist, wird es für den DAU mit Verschlimmbesserungsabsicht teuer.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass man hier in Zukunft 2 Versionen anbietet: iOS Desktop und Mac OS Server. Letzteres mit allen Möglichkeiten, im System tätig zu werden, ersteres genauso „kastriert“ wie auf den Mobilgeräten. Was einfach nur nervt, wenn ich dann auch auf den Desktops zum Jailbreak greifen muss, wenn ich den VGA-Port normal nutzen möchte… :unamused:

Ich hab das ja bereits in der Brülle erwähnt, dass ich da so meine Bedenken habe.
Generell finde ich die Idee ja auch gut, das OS simple und logisch zu machen. Gerade die iOS Scrollbars die in Lion erscheinen finde ich auch vom Designaspekt sehr logisch. Aber die Gefahr alles abzuschliessen damit der dumme User nichts kaputt macht sollte wirklich nur soweit passieren, dass eben dieser einen schwierigeren Weg hat die “Expertenprogramme” zu finden - welche jedoch logisch genug platziert sind fuer die User die eben nicht dumm sind.
Und solange Apple den Zugriff auf’s System für die vorgeschrittenen User zulässt ist das auch noch relativ akzeptabel.
Aber beim ersten Tag wenn Apple das OS auch für den vorgeschrittenen User abschliesst bin ich weg. Das kann ich einfach nicht mit mir vereinbaren. Und auf “Jailbreak for Mac OS X 10.12” hab ich nicht wirklich die Lust drauf. Vor allem nicht wenn das von solchen inkompetenten Leuten wie “GeoHot” kommt…

GAAAAAANZ kurz noch was zum Thema “cracken” (Tut mir leid, Joerg) :
Ich kenn den einen oder anderen aus dieser Szene. Egal ob Mac oder iPhone App; es geht selten um das Geld als viel mehr ums geliebte Katz und Maus Spiel zwischen Developer und Cracker. Und das verteilen von den gecrackten Programmen gehört nunmal dazu sich einen Namen als Cracker zu machen. Ich glaube die wenigsten kümmern sich darum WARUM die Leute was laden. Sei es Geldmangel, als (verlängerte) Testversion oder reiner “Hass” darauf, dass 0en und 1en verkauft werden. Für den Cracker geht es hauptsächlich um’s machen.

Es ist völlig egal, ob es um Robin-Hood-Romantik oder Geld sparen geht: Es gibt Leute, die verdienen Geld damit, dass sie Programme schreiben und sie anschließend verkaufen. Um diese zu schützen, gibt es in Deutschland eindeutige Gesetze, welche das Anfertigen von Raubkopien illegal machen; außerdem stehe ich als Forums-Betreiber ständig auf der Abschussliste, wenn sich irgendwo die Andeutung einer „Anleitung zum Umgehen von Kopierschutzmechanismen“ abzeichnet. Das finde ich auch deppert, ist aber so.

Insofern werde ich keine Diskussionen zu diesem Thema hier zulassen - auch nicht, dass sich Leute hier öffentlich als Raubkopierer outen (weil ich sonst im Zweifel die StA an der Tür habe, die gerne meine Serverlogs sehen wollen, um Forumsuser H., I., oder J. mal einen Besuch abzustatten). Dies bitte ich zu respektieren - ansonsten werde ich in diesem Thread leider wieder das Hausrecht ausüben und Beiträge entsprechend löschen oder kürzen.

Und jetzt: BTT
album pic

Jawoll, Sir! :jaaja:

Hmm, auch eine Idee: ein OS 4Dummies und ein weiteres für die Proofs - etwas radikaler als meine Idee, aber auch logisch
Obwohl ich mir doch eher vorstelle, dass es darauf rausläuft, bestimmte (immer mehr) Sachen dem Admin-Account vorzubehalten (und den eben schwerer bedienbar machen, damit Leute nicht in diesem Modus rumspielen).
Zumachen im dem Sinn, dass man etwas kompliziertes tun muss, um zu “Jailbreaken” glaube ich (für die nächsten Jahre) nicht - damit wäre ein wichtiger Werbeträger (nämlich die Leute, die sich auskennen) weg. Und die sind wichtig, weil beständiger - und eine große Reserve als App-Ersteller, als Betatester und Ideenpool.

[quote=“der Uli”]Hmm, auch eine Idee: ein OS 4Dummies und ein weiteres für die Proofs - etwas radikaler als meine Idee, aber auch logisch
.[/quote]

Aber die Server Edition kostet ja gleich das 4fache würde das dann bei dieser Profi Server Edition auch so sein würde ich glaube ich entweder auf Linux ausweichen oder auf ewig Snow Leopard nutzen( Vor allem da ich dieses System beinahe perfekt finde). Ich finde ein geschlossenes System kann nicht die Zukunft sein (vllt. für die älteren Generationen die von Computern keine Ahnung haben ) aber die jüngeren Generationen würden sich glaube ich mit einem solchen System verarscht vorkommen…

Hmm …
also, etwa 99,99% der fragen in der Art “Habbisch am iPhone rumgestellt, nix geht mehr, HILFE!!!” stammen nicht von der “älteren Generation”, sondern von ahnungslosen Kiddies …
Und auch in der Dosenwelt ist ein großer Teil der Dummheiten nicht auf Papas Konto zu verbuchen. (Papa zahlt halt nur die Reparatur)

Das sind die Papas die sich mit Computern beschäftigen aber versuch mal mal der Frisöse in deiner Stadt zu verklickern das es noch was anderes als Windows gibt (wenn die überhaupt den Namen ihres OS kennt) oder denk mal an die Rentner die noch nie nen Computer benutzt haben. Wie schon gesagt für die ist son Syste vielleicht annehmbar aber ich würdees nicht benutzen wollen.

ich persönlich benutze das OS nur dafür, die Programme zu starten, mit denen ich arbeiten will …

Ich finde einen Punkt ausprobierenswert, der hier noch gar nicht aufgetaucht ist:

Das (zentrale) Updaten von Programmen. Wenn Apple den Mac App Store irgendwann im Januar startet soll ja, laut Demo auch alle Updates darüber kommen, das finde ich toll. So sollte brauchbar verhindert werden, daß die Laien keine Updates einspielen, weil man sich nicht auskennt.

Ich hab Windows ausprobiert, kam bis Vista und 7 nicht so recht damit zurecht, daß wirklich alles länger gut lief und bin dann zwangsweise mal bei Linux gewesen und habe es rechtzeitig für OS X sein lassen. Seit TimeMaschine bietet mir Apple ein System das spielend sicherbar und aktualisierbar ist und recht krisensicher mir vorkommt. Sollte tatsächlich mal an der Hardware was ausfallen bin ich in kaum Zeit wieder startklar, ohne von Treiber und Programminstallation und CD-Suche tagelang aufgehalten zu sein. Obwohl ich vom Fach bin, ist das eine große Zeit- und Nervenersparnis. Sollte der App Store da in die gleiche Richtung gehen, wäre das toll.

Wenn nicht, nutze ich es nicht. Alles andere wird man sehen. Jedenfalls ich finde Snow Leo ist mehr als nur ein “kleines Update”. Und ich frage mich ernsthaft, was da im Lion noch alles kommen soll. Mir fehlt eigentlich nix. Außer instant on vielleicht.

wenn man zukünftig alles auf cloud auslegt mag das ios sinn machen, jobs hat ja da mit dem air beste vorlage geleistet. instant on, speicherchips mit max. 128gb, kein cd laufwerk. ich wär froh mal ungeachtet der sicherheit wenn alle meine daten in einer cloud liegen würden. micht nerven die ganzen speicher chips, disketten, discs, usb sticks etc. (insofern kann ich der aussage von eric schmidts auch gleich noch unterstreichen, wir erzeugen zu viel daten.)

ich steh dem ganzen momentan positiv gegenüber. möchte alles effizient benutzen, rechner an app starten loslegen und nicht erst noch rechner hochfahren etc… hab werder zeit noch die lust mich grossartig mit irgendwas auseinanderzusetzen was die technik rund um die software betrifft noch mit der software selbst. aussuchen bezahlen fertig, den rest macht das system. (ist natürlich nicht auf alles übertragbar)

das beste beispiel ist für mich derzeit die ebay app, die ist so simpel und so gut durchdacht das ich mich oftmals frage warum die inet version derart kompliziert gestalltet wurde.

zukünftig starten wir ios instant und für osx gibt es dann die bootcamp app :smiley:

[quote=“Joerg”]… Klar, für uns „alte Hasen“ stellt das nicht die Herausforderung dar…
[/quote]

Das würde ich so nicht ganz stehen lassen. ich bin vor nicht allzu lange zeit auf eine System Fehlermeldung reingefallen, die angeblich von meinem System aus verschickt wurde. Hätte ich nicht Linux, und ein Mail-Webinterface das ziemlich pessimistisch eingestellt ist, am laufen, wäre ich vermutlich mit irgend ’ nem sch* Virus infiziert worden :smile:

D.h. aber auch dass mittlerweile die Bösen doch ganz schön pfiffig vorgehen :frowning:

[quote=“Joerg”]Es ist völlig egal, ob es um Robin-Hood-Romantik oder Geld sparen geht: Es gibt Leute, die verdienen Geld damit, dass sie Programme schreiben und sie anschließend verkaufen. Um diese zu schützen, gibt es in Deutschland eindeutige Gesetze, welche das Anfertigen von Raubkopien illegal machen; außerdem stehe ich als Forums-Betreiber ständig auf der Abschussliste, wenn sich irgendwo die Andeutung einer „Anleitung zum Umgehen von Kopierschutzmechanismen“ abzeichnet. Das finde ich auch deppert, ist aber so.
[/quote]

[Off Topic wieder anschalte]
Nur eine kleine Anmerkung von mir noch hierzu.
ich gebe dir recht. Ich gehöre auch zu den Blöden die alles kaufen (weil ich es mir eben leisten kann, und ich keine Träume habe die unerreichbar sind).
Allerdings habe ich mit den Gesetzen so ein Problem. Nur weil ein paar Dumpfbacken (siehe meine Definition zur Massen Intelligenz: Der IQ einer Masse von Menschen schrumpft proportional mit der Anzahl der Individuen) ein Gesetz raus bringen, heist es noch lange nicht, dass dieses auch korrekt ist oder für die aktuelle Zeit Gültigkeit hat. Und die Politik, die Diese Gesetze raus bringen, mit der kann ich mich persönlich nun gar nicht identifizieren.
Hätte ich die Möglichkeit mir meine Rente aus zahlen zu lassen, hätte ich schon längst meine Staatsbürgerschaft aufgegeben. Mit den Leuten die im Moment Das Land regieren - will ich nichts zu tun haben.
[Off Topic ausschalte]

Meine kennt mittlerweile Linux … Die haben ne Kasse die unter Linux läuft. ich war echt ganz Baff als ich das gehört habe :smile:

Also ich denke - analog zu Mero - daß man bald (hoffentlich) überall instant on ist und auch nicht mal den Drucker einstöpseln und konfigurieren braucht, sondern daß das dann “it just works”. Trotzdem: Wie ist das mit dem MBA und instant on? Wird da OS X einfach gebootet und wandert in Sleep mode, wenn man instant on sein will oder wie?

Die Gleichung ist einfach:
Wenn iPhone/iPod/iPad + AppStore = Kohle
Dann Mac + AppStore = Nochmehr Kohle

Apple hat mal wieder eine geniale Idee gehabt um Geld zu drucken und sich auch die kleinen Softwarefirmen zu angeln, die sonst nicht zum Zuge gekommen sind. Außerdem kann Apple so relativ wirkungsvoll verhindern, das man zu freier anderer Software greift, wenn die Apps doch so bequem zu bekommen sind und wahrscheinlich auch irgendwo zur Wiederherstellung gespeichert werden.
Also geht Apple keine Kohle mehr verloren, weil man irgendwo im Netz Software (Frei und legal) besorgt.
Außnahmen gibt es natürlich, fallen aber nicht mehr so ins Gewicht.
Außerdem senkt Apple mal wieder die Hemmschwelle einfach mal so 2 - 5 Euro auszugeben für Software, nach der man eigentlich nie suchen würde, die aber irgendwie auch Sinn machen könnte.

Ich denke, das es Apple dabei (noch) nicht darum geht das System dicht zu machen … sondern wirklich nur um Geld.
Mal sehen ob das so aufgeht (Wobei … :apple: + Simple Idee die man eigentlich nicht wirklich braucht aber gut umgesetzt ist = …na ja, ihr wisst schon… ).