[quote=“Crashdummy”]… Leider hat man es versäumt
einen “echten” Nachfolger aufzubauen. Steve J. war Apple, und Apple war Steve J… Es wird schwer sein, dass aus den
Köpfen der Kunden und auch der Aktionäre zu bekommen. Jede Entscheidung wird man hinterfragen, ob Steve Jobs es genauso gemacht hätte. …[/quote]
Das ist der Segen und der Fluch einer gelungenen Markenbildung/-führung. Ich weiß ja nicht wie es war als Tom Ford die Bühne verlassen hat, oder irgendwer anderer der großen Visionäre, aber wenn die Gallionsfigur vom der Fregatte abbricht, glaubt plötzlich jeder, dass damit das Schiff unsteuerbar wird.
Wenn man sich Steve Jobs bei den letzten öffentlichen Auftritte mal genau angesehen hat, dann würde ich sagen er hat mehr Zeit im Bett und an Maschinen gekettet verbracht als am Schreibtisch. Wäre er nicht Jobs und CEO von Apple, und man würde ihn auf der Strasse sehen, käme wohl niemand darauf ihn als hart arbeitenden Visionär zu bezeichnen - Mitleid wäre wohl das naheliegendste Gefühl das einem einfällt.
Dem entsprechend glaube ich, dass schon sehr lange wer anderer das Ruder in der Hand hat, was bedeutet dass sich in der Produktpolitik (ob man es gut findet oder auch nicht) wohl gar nichts ändern wird. Und solange die DNA von Apple, wie es Tim Cook geschrieben hat, die nachvollziehbar selbe bleibt, wird das Ausscheiden von Jobs wohl mit Wehmut bedauert, aber selten die Frage nach seiner fehlenden Handschrift aufkommen.
Viel schwieriger wird es werden, unpopuläre Änderungen die es ja auch in der Vergangenheit gab, so leicht an den Mann zu bringen wie Jobs das immer konnte. Ich erinnere mich nur an “Blueray is a bag of hurt”, würde man das einem Tim Cook auch so einfach abkaufen?
Ein wesentlicher Faktor der Apple-DNA wird meiner Meinung nach von recht eigenwilligen Entscheidungen geprägt. Mal sind sie unpopulär und entgegen der normalen Entwicklung im IT-Markt, dann sind sie wieder “visionär” und “magical”, aber in Wahrheit Einschränkungen, von denen bisher Steve einfach behauptet hat, dass das niemand braucht. Wem wird man diese “magischen” Entscheidungen zukünftig glauben?
Ich glaube weniger dass die Frage sein wird, ob Steve das auch so gemacht hätte, sondern das Dinge die er gemacht hat, von jemand anderem den Konsumenten nicht so leicht reingedrückt werden können. Und nicht zu vergessen das Steve J. ein ausgesprochen guter Networker war - was wir vom Tim Cook noch nicht wissen. Vielleicht hat ja er in der Vergangenheit schon viele der Fäden in der Hand gehabt?
Noch lebt der gute ja, und so schnell wird sich glaube ich nichts ändern … aber mal gucken.